Lucie Aubrac (1912 – 2007) war eine französische Geschichtslehrerin und Mitglied der Resistance.
Schon in jungen Jahren engagierte sich Lucie Aubrac für den Frieden, gegen Faschismus und Rassismus. Sie ging auf Demonstrationen und war für eine Frau alles andere als zimperlich. Diese Zeit erlebte sie als gute Vorbereitung für die Resistance, den Kampf gegen die Nazis und für die Befreiung Frankreichs. In einer eindrucksvollen halbstündigen Dokumentation auf Arte wird Lucie Aubrac als eine faszinierend aktive Frau charakterisiert, die über außergewöhnlichen Mut und Kühnheit verfügt.
Als Ihr Mann Raymond und weitere Kämpfer der Resistance von Klaus Barbie, dem damaligen Gestapo Chef von Lyon, gefangen genommen wurde, schaffte sie es auf spektakuläre Weise ihren Mann zu befreien. Sie ging zu Klaus Barbie, gab sich als nichtwissende, schwangere Geliebte von Raymond aus und flehte Barbie an, dass sie eine Notheirat machen dürfe. Barbie erlaubte die Notheirat. Der eigentliche Plan war, anschließend den Gefangenentransport zu überfallen, um Raymond zu befreien. Und das gelang.
Nach dem Krieg engagierte sie sich als Menschenrechtsaktivistin, lehnte Heldenverehrung und eine politische Karriere ab. Bis ins hohe Alter wirkte Lucie Aubrac an Schulen und Universitäten, um sich für Freiheit und Würde und gegen Rassismus und Unrecht einzusetzen.
Einmal sagt Sie über Ihr Selbstverständnis:
“Ich hielt mich bis dahin als unbesiegbar. Ich war jung, hatte einen Mann den ich liebte, eine Sache die mir die schönste auf der Welt schien. Die Befreiung meines Landes und die Würde des Menschen…”
Ihr Leben wurde 1997 in dem Kinofilm “Lucie Aubrac” verfilmt, der momentan leider nicht in einem Stream erhältlich ist.
Eine sehr sehenswerte halbstündige Dokumentation findet sich auf Arte, in der einige spannende Szenen aus dem Kinofilm gezeigt werden.